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Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Die neugotische Kapelle auf Lüsgen

Die neugotische Kapelle auf Lüsgen wurde in den Jahren 1883 / 1884 vom Hotelier (Hotel Belalp) Gervas Klingele für die mehrheitlich anglikanischen Gäste des Hotels erbaut, welche die Errichtung auch finanziell unterstützten. Jahrzehntelang hielt ein englischer Pastor in der Kapelle, von den Einheimischen auch Tempel genannt, den anglikanischen Gottesdienst ab, während es den Katholiken verboten war, in der gleichen Kapelle die Messe zu feiern. Der katholische Gottesdienst fand deshalb im Dachzimmer der «Pinta» statt,  einer Hütte in der Nähe, die inzwischen abgerissen wurde.

1930 gab es eine Initiative für einen Neubau einer katholischen Kapelle auf Lüsgen. Die Wirren des Zweiten Weltkriegs führten dazu, dass in der neugotischen Kapelle keine anglikanischen Gottesdienste mehr abgehalten wurden. 1941 gestattete der Bischof von Sitten den Gläubigen, die Kapelle für die katholische Messe zu benutzen, weshalb ein Neubau hinfällig wurde.