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Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Oberer Grindelwaldgletscher

Der Obere Grindelwaldgletscher ist einer der berühmten Eisriesen des Berner Oberlands. Er ist heute vom Eingang der Gletscherschlucht aus kaum noch zu sehen, liegt verborgen hinter den hoch aufragenden Felswänden. Dies war aber nicht immer so: noch vor 20 Jahren reichte die Gletscherzunge bis an den Eingang der Schlucht hinunter. Und im 18. und 19 Jh. prägte der Gletscher sozusagen das Dorfbild: Zeitweise stiess er bis auf die Höhe des Hotels Wetterhorn vor, die Gletscherzunge überdeckte bei den Vorstössen wertvolles Kulturland und zerdrückte Wohnhäuser und Scheunen. Die Zugänglichkeit der Gletscher kann als Ursprung des Tourismus in Grindelwald bezeichnet werden: schon im 18. und 19. Jh. wurde das Gletscherdorf Grindelwald zu einem beliebten Ausflugsziel.

Das Vorrücken des Gletschers im Jahr 1773 wurde von einem 15jährigen Hirtenknaben gemessen. Er darf heute mit Fug und Recht als Pionier der experimentellen Gletscherforschung (Glaziologie) gelten. 

Zahlreiche Vorstösse und Rückzüge gehören zur Geschichte des Oberen Grindelwaldgletschers: er reagiert sehr stark auf klimatische Einflüsse, da er eine relativ schmale und flache Zunge hat, die zudem noch in einem steilen Felsbett liegt. Wenn der umgebende Fels durch die Strahlung der Sonne aufgewärmt wird, beginnt das Eis der Gletscherzunge an der Basis zu schmelzen. Deutlich zeigt sich hier daher das Phänomen der Klimaerwärmung mit dem fortschreitenden Rückgang des Gletschers. Ende August 2013 teilte sich die Zunge des Oberen Grindelwaldgletschers in zwei. Der rund 1850 Meter lange untere Zungenbereich wird seither nicht mehr vom Muttergletscher gespiesen und wurde so zur grössten Toteiszunge der Schweiz. 

 

Gletscherwelten

Ein Beitrag von Michelle.

Grindelwaldgletscher

Ein Beitrag von Nadja.