Grimselpass

Schon in frühen Zeiten galt der Grimselpass als eine wichtige strategische Verbindung. Denn die Route via Domodossola über den Griespass und die Grimsel war die kürzeste Verbindung von Italien nach Vindonissa (Windisch im Aargau). Später nutzten Kaufleute aus Genua, Florenz und Mailand die Route, um Reis, Wein, Mais und Gewürze aus dem Süden gegen Käse, Häute, Salz, Wolle und Vieh aus dem Norden einzutauschen. Begangen wurde die Grimsel meist von Einheimischen aus dem Haslital und aus dem Wallis, aber auch von Norditalienern. In der Blütezeit überquerten wöchentlich über 200 Maultiere den Pass. Unterkunft fanden die Säumer auf dem Weg zwischen Obergesteln und Guttannen im «Spittel» an der Grimsel, dem heutigen Grimsel Hospiz. Wenn Schnee und Eis den Tieren ein Weiterkommen verwehrten, so übernahmen starke Männer aus den Talschaften den Warentransport. Mit Lasten von bis zu 50 kg auf dem Rücken bewältigten sie die Wegstrecke in zwei Tagesmärschen.